Frühjahrsmeeting 2023 in Linz

Am letzten Wochenende (8./9. Juli) fand das jährliche Frühjahrsmeeting der Dan-Prüfer und Kata-Judges statt. Diesmal trafen sich die 50 Judoka im Olympiazentrum in Linz. Dabei fand auch die offizielle Staffelübergabe an die neuen, künftigen Referatsleiter statt.

Sowohl der ÖJV-Kata-Referent Heinrich Erlinger, als auch ÖJV-Prüfungsreferent Erwin Schön hatten bereits bei der Dan-Träger-Bundesversammlung am 25. März angekündigt, ihre Funktionen mit Ablauf der Amtsperiode zurückzulegen. Nach eingehender Beratung beschloss der Vorstand, dass die Ablöse bereits jetzt stattfinden soll, damit die neuen Referenten im Herbst ihre Tätigkeit voll aufnehmen können.

Beide Referate werden künftig von Alexander Dick (W/WAT Stadlau) geleitet, ihm zur Seite stehen im Prüfungsreferat Alois Greunz (T) und Günter Deschka (OÖ), sowie im Kata-Referat Vanessa Wenzl (W/JC UKS AMS). Mit dieser Amtsübergabe geht auch eine Ära zu Ende.

Erwin wurde 1988 vom damaligen ÖJV-Prüfungsreferenten Gerhard Bucina zum Dan-Prüfer berufen. Zu dieser Zeit unterstützte er bereits den Landesreferenten Rudolf Eitelberger, der ihn 1990 zu seinem Stellvertreter nominierte. 1991, also ein Jahr später, übernahm Erwin Schön das Amt des Prüfungsreferenten in Wien und war hier für die Dan-Vorbereitung zuständig.

1996 arbeitete Erwin an der Neuerstellung des Kyu-Programms mit, erstellte das Kyu-Heft und wurde 1997 zum stellvertretenden Prüfungsreferent des ÖJV ernannt. Zu dieser Zeit leitete Paul Fiala (Sportunion Döbling) das Referat, der sich dann 2001 zurückzog und die Funktion an Erwin übergab. Seither lag das Prüfungswesen in seinen Händen.

Während dieser Zeit gab es viele Innovationen, was die technischen aber auch theoretischen Inhalte bei einer Dan-Prüfung betraf. 2016 wurde dann abermals das Kyu-Programm überabeitet und als Leiter eines ausgewählten Expertenteams bewährte sich die langjährige Erfahrung von Erwin abermals. Auch die neuen Kyu-Hefte wurden von ihm erstellt.

Im Jahre 2000 wurde er nach Rom entsandt, um dort bei einem IJF-Coach-Seminar teilzunehmen, das sich schwerpunktmäßig mit den Kata befasste. Hauptvortragende waren Experten aus dem Kodokan, allen voran Toshiro Daigo Sensei, damals 9. Dan und später auch 10. Dan. Zwei Jahre später fuhr Erwin mit Heinrich (Heini) Erlinger abermals nach Rom. Heini war zu diesem Zeitpunkt der Stellvertreter im Prüfungsreferat.

Da die IJF eigene Meisterschaften für Kata ins Leben rufen wollte, wurde daher ein eigenes Kata-Referat gegründet, das Heinrich übernahm. Die Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Referaten funktionierte immer ausgezeichnet und auch im Kata-Wesen gab es einige Innovationen.

Doch nach 22 Jahren in führender Position in diesen Referaten haben sich beide nun entschlossen, die weitere Entwicklung und Geschicke des Kata- und Prüfungswesens in jüngere Hände zu überantworten. Ihre Nachfolger sind bereits seit Jahren ebenfalls als Prüfer*Innen oder Judges tätig und konnten daher viel Erfahrung sammeln.

In Anerkennung ihrer Leistungen über so viele Jahre für den Judo-Sport in Österreich wurden beide zu Ehrenmitgliedern des ÖDK (Österreichischen Dan-Kollegiums) ernannt. Das verkündete beim Seminar das Vorstandsmitglied des ÖJV Veronika Jakl.

Erwin und Heini, aber auch der Judo-Landesverband Wien, wünschen den neuen Referent*Innen viel Erfolg und alles Gute für ihre zukünftige Tätigkeit.

Unser Titelfoto zeigt die alten und neuen Referenten im Kata- und Prüfungsreferat (v.l.n.r.): Alois Greunz, Vanessa Wenzl, Erwin Schön, Heinrich Erlinger, Günter Deschka und Alexander Dick. Foto: @ÖJV/Privat.