Lisa jubelt, Laura weint

Freud´ und Leid für Rotweißrot am ersten Tag der Unter-23-EM in Potsdam – während Lisa Grabner (JC Wimpassing) über Bronze in der Klasse bis 57 Kilo jubeln durfte, verlor die Wienerin Laura Kallinger (Judoring) in der selben Gewichtsklasse ihren Bronze-Kampf gegen Fationi Kasapi (KOS) und wurde „nur“ Fünfte. Dennoch ein Achtungserfolg für die 21-jährige Studentin, die heuer von der 63er- in die 57er-Klasse gewechselt hat. Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels / bis 60 kg) wurde Siebenter.

Laura Kallinger musste sich nach einem Freilos und Siegen über die starke Deutsche Laila Goebel mit Waza-ari nach 16 Sekunden im Golden Score sowie Daniela Tcaci (MDA) mit Ippon für Osaekomi nach 3:30 Minuten im Semifinale Nino Loladze aus Georgien nach 12 Sekunden im Golden Score geschlagen geben. Im „kleinen Finale“ gegen die Kosovarin startete Laura mit einem guten Seoi-Nage-Ansatz, der sich eine Wertung verdient hätte. Dann wurde aber sie selbst Waza-ari (Uchi Mata) geworfen, konnte sich aus dem daraus resultierenden Osaekomi rechtzeitig befreien, aber hatte im Finish zu wenig Kontakt, um ihre Gegnerin werfen zu können. Heute weint Laura, aber morgen wird sie doch erkennen, dass ihr erster großer internationaler Auftritt bis 57 Kilo durchaus kein schlechter war. Und sie wird sich über Bronze ihrer Freundin freuen …

Denn Lauras Teamkolleghin Lisa Grabner war letztlich glücklicher. verlor nach zwei Erfolgen in der Vorrunde ihr Semifinale aber gegen die spätere Europameisterin Elin Henninger (NED) mit Armhebel im Golden Score. Im Kampf um Bronze setzte sich die Niederösterreicherin gegen Tcaci durch, die in ihrem Pool auch Kallinger unterlegen war. „Dass ich jetzt schon meine dritte EM-Medaille – nach Jugend-, Junioren- nun auch U-23 – hole, ist wirklich cool, speziell weil ich heuer lange verletzt war, zuerst am Finger, dann am Knie – inklusive Operation“, freute sich die 22-Jährige. 

Am Samstag steigen zwei der drei Judoka von M&R Galaxy Judotigers auf die Matte, beide bis 81 Kilo. Staatsmeister Bernd Fasching zog dabei ein Hammerlos. Sollte er den Mazedonier Edi Sherifovsky schlagen, würde er auf die Nachwuchs-Nummer 1 der Welt treffen. Der Moldauer Mihail Latisev ist regierender Junioren-Weltmeister, erst 19 Jahre alt (wird am Montag 20) und eine sehr hohe Hürde. Faschings Klubkollege und Finalgegner der Staatsmeisterschaft 2023 in Eferding, Magamed Borchashvilli, trifft in seinem ersten Kampf auf Fabrycjusz Tarkowski (POL). Am Sonntag bekommt es über 100 Kilo Movli Borchashvilli mit dem Rumänen Darius Georgescu zu tun.

Nach dem ersten Tag dieser Nachwuchs-EM, an der 310 Judoka aus 36 Ländern teilnehmen, führen die Niederlande (3/0/0) vor Spanien (1/3/0) und Ungarn (1/0/3) die Medaillenwertung an. Auch die Ukraine und die Republik Moldau holten je einmal Gold. In der Nationenwertung, in der alle weiteren Platzierungen herangezogen werden, liegt Österreich mit je einem dritten, fünften und siebenten Platz auf Position 12.

Foto: Lisa GRABNER mit ihrer Bronzemedaille in Potsdam - @EJU / Gabi Juan

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