Eine Starterin, eine Platzierung – Selina Wögerer (ASKÖ Fairdrive Leonding) belegte am Samstag bei der Kadetten-WM (Unter 18) in Sofia Platz sieben in der Klasse bis 70 Kilo. Die 15-jährige Oberösterreicherin musste sich nach zwei Blitzsiegen im Viertelfinale und dann in der Trostrunde übermächtigen Gegnerinnen geschlagen geben. Usbekistan holte am letzten Tag der Einzelbewerbe eine weitere Goldene und war mit fünf WM-Titeln beste Nation dieser WM. Japan gewann den Mixed-Bewerb.
Ihr Blitzsieg im 1/16-Finale (nach einem Freilos) gegen Azima Konokbaeva (KGZ) mit einem Konter nach nur elf Sekunden beflügelte Wögerer. Denn im Achtelfinale wartete mit Lucia Pavic eine starke Serbin, die zuvor schon zwei Kämpfe für sich entscheiden konnte. Aber Selina hielt stand, mehr noch: Sie ging mit zwei Yuko-Wertungen in Führung, ehe ihr ein Uchi-Mata gelang – Ippon nach knapp zwei Kampfminuten! Im Viertelfinale wehrte sich die noch 15-jährige Oberösterreicherin gegen die Französin Lucie Rullier, Weltranglisten-Erste bei den Kadetten und U18-Weltmeisterin 2024, tapfer und verlor nur knapp mit 2:3 Yuko-Wertungen. Leider war Selina dann in der Trostrunde Kaho Tsuneda eine Nummer zu groß – einem Yuko und Waza-ari folgte noch der Ippon der Japanerin, die aber am Ende, wie auch Rullier, mit Platz 5 ohne Medaille blieb.
Für Wögerer war aber der siebente Platz nach der Enttäuschung bei der Kadetten-EM im Juni in Skopje, wo es ein Erstrunden-Aus gab, ein schöner Erfolg. Die Leondingerin, die in Sofia von Nachwuchs-Nationaltrainerin Lisa Dengg betreut wurde, hatte im Jänner in Schwaz auch ihren ersten österreichischen Unter-18-Titel gefeiert. Bei den Kadetten-Europacups in Teplice (CZE) und Samorin (SVK) war sie heuer Dritte, was ihr die WM-Qualifikation brachte. Auch ein Beweis, dass in ihrem Klub unter Ex-Samurai-Judoka Martin Stump und mit Landestrainer Florian Doppelhammer gut gearbeitet wird. Wir werden den Namen Selina Wögerer (hoffentlich) noch öfters in den Resultaten wichtiger Judo-Events finden.
Erfolgreichste Nation der Einzelbewerbe dieser Kadetten-WM war Usbekistan (5/0/2) vor den unter IJF-Flagge angetretenen Russen (4/0/3) und Brasilien (2/1/2). Japan, das am Samstag nur einen zweiten und einen dritten Platz erreichte, folgt dahinter (1/3/1) vor Georgien (1/1/4), Kasachstan (1/1/3), der Mongolei (1/0/2) und Serbien (1/0/0). Diese acht Nationen stellten die neuen U18-Weltmeister. Österreich ist dank Wögerers siebenten Platz in der Nationenwertung (hier zählen auch fünfte und siebente Plätze) unter den 71 Nationen (551 Judoka) auf dem 31. Platz zu finden. Enttäuschend verlief die WM für Nationen wie Frankreich (0/1/2) sowie Deutschland und die Niederlande, die – wie Österreich – nur zwei bzw. einen siebenten Platz erreichten.
Im abschließenden Mixed-Bewerb am Sonntag holte Japan doch noch eine Goldene. Die Asiaten gewannen das Finalduell mit Usbekistan mit 4:2.Bronze ging an die Judoka unter IJF-Flagge (4:3 gegen Brasilien) und Polen (4:0 gegen die Mongolei).
Alle Ergebnisse aus Sofia findet ihr hier.
Foto: Selina WÖGERER (weißer Judogi) bei ihrem Blitzsieg zum Auftakt - am Ende Rang 7 - @IJF ( Gabriela Sabau
