Beide haben je elf Meistertitel, beide wollen den zwölften und damit den alleinigen Rekord – aber schon im Semifinale des Bundesliga-Final Four am Samstag in Gmunden (ab 12.30 Uhr) wird ein Traum ausgeträumt sein. UJZ Mühlviertel trifft auf Titelverteidiger Galaxy Judo Tigers – wo Trainer Thomas Haasmann, 64, noch zwei Ziele hat. Rekordmeister und 2028 einen der Seinen zu Olympia nach Los Angeles bringen. „Dann schließt sich der Kreis …“
1984 war „Haasi“ selbst Olympia-Judoka in der kalifornischen Metropole. Mehr schlecht als recht. 44 Jahre später will Haasmann einen der „Galaktischen“ zu den Olympischen Spielen bringen. Sei es Bernd Fasching, der zuletzt Bronze bei der Unter-23-EM geholt hat und mit Silber beim Grand Prix in Zagreb erstmals in einem Finale auf der World Tour stand. Oder einer der Borchashvilli-Brüder, vor allem Schwergewichtler Movli Borchashvilli, von dessen Judo der Coach begeistert ist. „Er ist so schnell, hat alles drauf“, lobt Haasmann. Sollte dieses Ziel erreicht werden, dann wäre das ein genialer Schlusspunkt von Haasmanns Judo-Karriere. „Dann lad ich alle meine Freunde ein und wir feiern das in L.A.“, lacht der einstige Rebell, der er längst nicht mehr ist. Was „Haasi“ aufgebaut hat, kann sich tatsächlich sehen lassen.
Elf Meistertitel! Ohne Punkteverlust im diesjährigen Grunddurchgang, alle sieben Kämpfe, die meisten souverän, gewonnen. Favorit auf den zwölften, den Rekordtitel. Aber Haasmann warnt: „Wir müssen konzentriert in dieses Final Four gehen. Denn alle machen alles, um uns das Leben möglichst schwer zu machen.“ Ein Beispiel: Weil nun auch die Frauen (heuer ohne Wiener) in Gmunden das Final Four bestreiten, wird nur noch in einem Durchgang gekämpft und nicht, wie im Grunddurchgang, in zwei. Damit erhöhen sich die Chancen der Gegner. Ein Umfaller, und schon kann es eng werden. Haasmann missfällt noch einiges mehr, und er wundert sich auch, „dass ein Wiener gegen Wiener kämpft“. Womit er Stephan Hegyi meint, der am Sonntag in Zagreb Grand Prix-Bronze holte und Samstag für die Mühlviertler gegen Galaxy antritt.
Freilich: Wer das Semifinale gewonnen hat, ist noch nicht Meister. Denn dann wartet noch der Sieger aus dem Duell LZ Multikraft Wels gegen ESV Sanjindo Bischofshofen. Und erst dann geht es um den zwölften Titel und den Rekord, entweder für Mühlviertel oder Galaxy. Für Spannung am Samstag ist also gesorgt. Alle Infos und Resttickets gibt es auf www.final4.at – und die beiden Finalkämpfe am Samstag ab 17 Uhr auch live in ORF Sport+.
Der Zeitplan für das Final Four am Samstag:
- 12:00: Vorstellung Kampfrichter
- 12:01: Vorstellung der vier Frauen-Teams
- 12:15: Vorstellung der vier Männer-Teams
- 12:30: Frauen-Semifinale 1: UJZ Mühlviertel (Vorrunden-2.) – Askö Reichraming (3.)
- 13:15: Männer-Semifinale 1: ESV Sanjindo Bischofshofen (2.) – LZ Multikraft Wels (3.)
- 14:00: 1. Ehrungsblock/Pause
- 14:30: Frauen-Semifinale 2: SU Noricum Leibnitz (1.) – PSV Flachgau (4.)
- 15:15: Männer-Semifinale 2: Galaxy Judo Tigers (1.) – UJZ Mühlviertel (4.)
- 16:00: Pause
- 16:30: 2. Ehrungsblock
- 16:45: Beginn Finalblock
- 17:00: Offizielle Eröffnung – ab 17:00 Uhr live in ORFSport+
- 17:05: Frauen-Finale
- 17:50: Pause
- 18:00: Männer-Finale
- 19:00: Ende der TV-Live-Übertragung auf ORFSport+
- 19:00: Siegerehrung Frauen
- 19:10: Siegerehrung Männer
- 19:30: Beginn After-Fight-Party
Foto: So jubelten die Galaxy Judo Tigers mit ihrem Coach und Trainer Thomas HAASMANN im Vorjahr über ihren elften Meistertitel - @Judo Austria / Oliver Sellner
