Keine Medaille bei Welt- und Europameisterschaften für Österreichs Judoka im auslaufenden Jahr, und dazu noch großes Verletzungspech, von dem auch Wiener Athleten betroffen waren. Jetzt sind mit Phillip Aust (bis 73 Kilo) und Jacqueline Springer (bis 48 Kilo) zwei Athleten, die das Judojahr 2025 schon im Frühjahr wegen Verletzungen und Operationen abschreiben mussten, auf ihrem harten Weg zurück …
Zwei international schon erfolgreiche Wiener Judoka sind bereits weiter als die beiden oben genannten – der zweifache EM-Dritte Stephan Hegyi (SC Hakoah / über 100 Kilo), der beim Grand Prix in Zagreb im Herbst als Dritter erstmals nach seinen schweren Verletzungen wieder das Podest auf der World Tour stürmte, ist schon wieder voll im Wettkampfmodus, und Vize-Europameisterin Magdalena Krssakova (JC Sirvan / bis 63 Kilo) ist auf dem besten Weg dahin. Die beiden jüngeren Wiener brauchen aber noch Zeit.
Kurios, dass jeweils spanische Judoka die Ambitionen von Aust und Springer abrupt beendet haben. Beim Floridsdorfer, der im Einzel für den JC Klosterneuburg und in der Bundesliga für Meister Galaxy kämpft, war es Moussa Macalau Soucko beim European Open im April in Dubrovnik. „Ich habe mir dabei den Brustmuskel komplett abgerissen“, schildert Phillip. Der 22-Jährige wurde operiert, hat erst Anfang Oktober wieder mit leichtem Mattentraining begonnen und war im November so weit fit, dass er für vier Wochen nach Japan zum Training flog. „Es war schon hart, speziell am Anfang. Aber die Brust hat nicht mehr geschmerzt, und es ging Woche für Woche besser“, sagt Aust, der im Jänner zum Olympic Trainings Camp (OTC) nach Mittersill reist, im Februar ein European Open bestreiten will und vielleicht schon beim Grand Prix in Linz (6. bis 8. März) dabei sein könnte. „Eine Platzierung auf der World Tour ist sicher mein Ziel für 2026“, sagt Aust, der gerade zwei Praxiswochen im Projekt „Justiz Athleta“ absolviert hat. „Es ist ähnlich wie beim Heer oder bei der Polizei – ich bin dankbar, Teil dieses Projekts zu sein.“
Die Samurai-Athletin ist auf ihrem Weg zurück noch nicht so weit wie Aust. „Jacqui“, die im März beim Heim-Grand Prix in Linz als Siebente bis 48 Kilo angeschrieben hatte, zog sich beim Europacup in Benidorm gegen die Spanierin Aitana Diaz Hernandez einen Sehnenriss in der Schulter zu, wurde operiert („ich konnte die Hand nicht mehr heben“) und ist seit einem Monat wieder im Training. „Werfen geht schon, newaza auch, bei den Randoris bin ich aber noch eher vorsichtig“, sagt díe 25-Jährige, die schon zwei Siege auf der Europa-Tour (Rom 2024 und Tallinn 2023) hat und bis zur im Juni beginnenden Olympia-Qualifikation wieder bereit für den internationalen Wettkampf sein will. „Ich lasse mir Zeit, will nichts überstürzen.“
Weihnachten feiern beide, Phillip und Jacqueline, im Kreise ihrer Familien. Und ins Neue Jahr werden sie auch eher vorsichtig rutschen – denn ob Schultersehne oder Brustmuskel: eine neuerliche Verletzung können sie auf ihrem harten Weg zurück schon gar nicht brauchen. Drum wünschen wir unseren beiden Judo-Talenten – und natürlich auch allen anderen Besuchern dieser Seite – Frohe Weihnachten und vor allem Gesundheit für das Jahr 2026 …
Foto: Phillip AUST (blau, hier gegen Samuel GASSNER) will schon bald zurück auf die Matte - @Judo Austria / Oliver Sellner
