Sie ist seit sieben Jahren absolute Weltspitze, zweifache Mixed-Olympiasiegerin, Welt- und fünffache Europameisterin, und wohl einer der Stars bei der am Freitag in Budapest beginnenden Weltmeisterschaft – Romane Dicko, 25-jährige Französin im Schwergewicht, Pendant ihres berühmten Landsmannes Teddy Riner. Und “die Dicke” hat auch ein Erfolgsgeheimnis: “Mein Papa ist immer dabei, er ist quasi meine Glücksfee!” Wohl auch am 19. Juni, wenn die aus dem Kamerun abstammende Mathematik-Studentin um ihren zweiten WM-Titel nach 2022 in Taschkent kämpfen wird. “Ich will eine Judo-Legende wie Teddy werden”, nimmt sich Romane vor.
Paris St. Germain gewann kürzlich die UEFA Champions League mit einem 5:0-Finaltriumph über Inter Mailand. Aber PSG ist auch im Judo stark. Nicht zuletzt dank Romane Dicko, die erstmals 2018 ein Grand Prix-Turnier (in Tiflis) gewann und im selben Jahr den ersten ihrer fünf EM-Titel holte. Der WM-Titel 2022 sollte folgen, dazu neben den beiden Mixed-Goldenen mit Frankreich bei Olympia (2021 und 2024) zweimal Bronze im Einzelbewerb. Dazu 13 Siege auf der IJF-World Tour …
… und bei fast allen Siegen war ihr Papa dabei und stets erster Gratulant. Passt gut zum Vatertag, den wir an diesem Pfingstsonntag gefeiert haben. “Ohne meine Eltern wäre ich das nie geworden, was ich jetzt bin”, sagt Dicko, die auch ihren um zehn Jahre älteren Cousin verehrt. Denn Teddy Tamgho war im Jahr 2013 Weltmeister und Weltrekordler im Dreisprung. “Teddy hat mir stets den Weg gezeigt, hat mir auch alles vom Leib gehalten, hat mich sehr gefördert.” Wie Romane überhaupt fast alles in den Schoß gelegt bekam. Die aber “sehr gern” Mathematik an der berühmten Sorbonne-Universität in Paris studiert. Und deren Mutter auch am Erfolg “beteiligt” ist. “Die Mama macht mir vor jedem Turnier meine Haare, die von allen Seiten bestaunt werden.”
Dicko also ein möglicher Star dieser WM in der Papp-Laszlo-Halle neben dem ehemaligen Nep-Stadion, das heute Puskas-Arena heißt. Wir werden in den nächsten beiden Tagen auf die weiteren WM-Favoriten blicken – zuerst die Frauen, dann die Männer. Soviel vorweg: Einige Stars fehlen, auch Teddy Riner – aber das japanische Geschwisterpaar Uta und Hifumi Abe könnte zum vierten Mal am selben Tag Judo-Weltmeister werden …
Foto: Romane DICKO mit ihrer von der Mama geflochtenen Haarpracht - @IJF/Tamara Kulumbegashvili