Der Name Pröll ist ein hierzulande bekannter. Sei es der ehemalige Landeshauptmann Erwin oder der jetzige ÖFB-Präsident Josef – und jetzt gibt es den Namen auch in den Medaillenrängen beim Judo! Denn Ronald Pröll, 19-jähriger Judoka von UJZ Mühlviertel, wurde beim Junioren-Europacup in Graz Dritter bis 90 Kilo und holte Bronze. Für die Wiener gab´s beim stark besetzten Turnier nichts zu holen.
Für Pröll war es nach zweijähriger Pause seine bereits dritte Bronzemedaille bei den Junioren. Entscheidend war im “kleinen Finale” ein Waza-ari (Tai-Otoshi) gegen Timotej Kos (SLO) nur wenige Sekunden vor Ablauf der vierminütigen Kampfzeit. „Gefühlt war der halbe Klub in der Halle, sie haben mich den ganzen Tag lang lautstark angefeuert. Es macht richtig Spaß, bei einem Heim-Europacup zu kämpfen. Jetzt fehlt mir eigentlich nur mehr Gold“, meinte der Oberösterreicher. „Ronald war extrem stark, auch im Semifinale wäre, mit etwas Glück, ein Sieg möglich gewesen, er hat mit dem top-gesetzten Polen auf Augenhöhe gekämpft“, analysierte ÖJV-Sportdirektor Markus Moser.
Auf dem Weg in den Finalblock bezwang Pröll den Niederländer Nils Baalmans, sowie Stevan Nikcevic (MNE) und Armin Pacariz (GER/5). Die einzige Niederlage kassierte das UJZ-Talent im Semifinale gegen den top-gesetzten Polen Oleksii Boldyriev. Mit Platz 7 für Marlene Schinwald (bis 57 Kilo/JU Raika Flachgau/S) gab es am Sonntag eine weitere Platzierung. Für die Wiener Judoka gab es leider keinen Top-7-Platz. Alle schieden in der ersten oder zweiten Runde aus.
Frankreich (7/4/3) war unter den 435 Judoka die erfolgreichste der 23 Nationen, dahinter Japan (3/1/2) und Georgien (2/1/4). Österreich wurde dank Pröll und Silber am Samstag für Helene Schrattenholzer (Klosterneuburg/bis 78 Kilo) Achter. Die Unter21-Jährigen bleiben noch zu einem Trainingscamp bis Mittwoch in Graz.
Alle Ergebnisse aus Graz findet ihr hier.
Foto: Ronald PRÖLL (blauer Judogi) erkämpfte Bronze beim Junioren-Europacup in Graz - @Judo Austria / Oliver Sellner