Es muss sich wohl um einen besonderen Event handeln, wenn er im Budokan stattfindet. Aber es muss nicht jener in Tokio sein, es reicht auch der in Wels. Dort startet am Samstag (20 Uhr) die neue Bundesliga-Saison der Männer mit dem Schlager LZ Multikraft Wels gegen die Allianz Kukla Galaxy Tigers – eine Neuauflage des finalen Duells 2024, das die Wiener in Gmunden knapp mit 4:3 gewannen. Galaxy will die Basis für den zwölften Meistertitel schaffen (alleiniger Rekord) und stellt mit Denis Vieru (MDA) und dem Tschechen Lukas Krpalek wieder zwei bewährte Legionäre.

Der moldauische Olympia-Dritte und Europameister Vieru (bis 66 Kilo) sowie die anderen Legionäre – Krpalek (über 100 Kilo), zuletzt Zweiter beim Grand Prix in Linz, und mit Vize-Europameister Dilshot Khalmatov (UKR / bis 60 kg) ein neuer – müssen im Grunddurchgang zumindest einmal eingesetzt werden, damit sie auch beim Final Four startberechtigt sind. Schon am Samstag in Wels? “Wir werden sehen – wir fahren mit einer jungen Truppe nach Wels”, sagt Trainer Thomas Haasmann, der das Fehlen von Bernd Fasching (derzeit beim Grand Slam in Tiflis) bedauert. Vor Wels hat er Respekt: “Die haben sehr gute Legionäre, aber ich hoffe auch, dass Movli Borchashvilli den deutschen Legionär Erik Abramov schlagen kann”, hofft der 63-Jährige. Gemeldet haben die Oberösterreicher auch den ungarischen Vize-Europameister Krisztian Toth (bis 90 kg) und den Serben Bojan Dosen (bis 100 Kilo). Haasmann: “Aber wir fahren nach Wels, um dort zu gewinnen.”

Die vier Vorjahrs-Finalisten sind auch heuer schon für Gmunden gebucht. Neben Galaxy und Wels noch UJZ Mühlviertel (hält ebenso bei elf Meistertiteln wie die Wiener) und ESV Sanjindo Bischofshofen. Die Salzburger treffen zum Auftakt daheim auf Vienna Samurai, der zweite Wiener Klub, WAT Stadlau, ist kampffrei, weil Union Flachgau im letzten Moment noch seine Bundesliga-Nennung zurückgezogen hat. Was ist nur aus dem Verein geworden, aus dem vor gut zwanzig Jahren Österreichs Olympia-Zweiter Ludwig Paischer hervorgegangen war? Gespannt darf man auf Aufsteiger Union Burgkirchen/Schwand sein. Neu ist übrigens, dass es kein 7:7 mehr geben wird. Steht es am Ende unentschieden, gibt es einen Entscheidungskampf, der gelost wird.

Kurios: Der Borchashvili-Clan, bisher bei Multikraft, mit Shamil Borchashvili sowie seinen Brüdern Kimran (als Coach) und Wachid (er und Shamil sind nicht im Kader), hat in Wels einen eigenen Klub namens “ASKÖ Combat Center” gegründet und für die 2. Bundesliga genannt, die schon am Freitag mit Pinzgau gegen PSV Salzburg (Rauris, 20) beginnt und in der kein Wiener Verein kämpft. Die Frauen-Bundesliga startet am 25. Mai in Niederwaldkirchen.

Männer, 1. Bundesliga, Samstag: LZ Multikraft Wels – Allianz Kukla Galaxy Tigers (Welser Budokan, 20 Uhr), ESV Sanjindo – Vienna Samurai (Bischofshofen, Wielander-Halle, 18 Uhr), Union Burgkirchen/Schwand – UJZ Mühlviertel (MZH Burgkirchen, 19 Uhr). WAT Stadlau kampffrei.

Foto: Der Moldauer Denis VIERU (blauer Judogi) im Finale 2024 gegen den Welser Thomas HAMINGER - @Judo Austria / Oliver Sellner