Nach fast zwei Jahren feiert der Wiener Stephan Hegyi am Samstag sein Comeback auf der Judomatte! Der 26-Jährige vom SC Hakoah wird bei den Staatsmeisterschaften in Feldkirchen (Kärnten) um seinen vierten nationalen Titel kämpfen. Man darf schon gespannt sein – denn im Schwergewicht wartet mit Movli Borchashvilli (Allianz Kukla Galaxy Tigers) der um drei Jahre jüngere Staatsmeister der letzten drei Jahre. Insgesamt haben für die Einzelbewerbe 141 Judoka aus 38 Vereinen genannt, Sonntag folgen noch die Mixed-Bewerbe der Allgemeinen Klasse und Unter 16.
Rund 600 Tage sind seit der neuerlichen Verletzung des dreifachen EM-Medaillengewinners (Einzel-Bronze 2018 und 2019, damals auch Bronze mit dem Mixed-Team) vergangen. Hegyis letzter internationaler Podestplatz liegt noch länger zurück – am 19. Februar 2022 wurde er Dritter beim Grand Slam-Turnier in Tel Aviv. Und an seinen letzten Staatsmeistertitel kann man sich auch kaum noch erinnern – es war am 18. Oktober 2020 in Oberwart. Jetzt kehrt der Olympiastarter von Tokio 2021, der freilich seine Hoffnung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris schon früh aufgeben musste, auf die Tatami zurück. Als Nummer 2 gesetzt, könnte es im Traumfinale gegen den als Nummer 1 gesetzten Movli Borchashvilli gehen, der sich in Topform befindet und erst Mitte September mit Bronze beim Grand Prix in Zagreb seinen ersten Podiumsplatz auf der IJF World Tour feierte.
Seit zwei Monaten ist Hegyi wieder im Mattentraining. Sein Kreuzbandriss im rechten Knie ist gut verheilt. Gegen Movli hat Hegyi noch keinen Wettkampf bestritten, “wir kennen uns aber gut vom Training her”. Der zweifache EM-Bronzene trainiert vornehmlich in der Südstadt, will natürlich in Kärnten seinen vierten Staatsmeistertitel einfahren. “Aber vorrangig ist, wieder zurück in den Wettkampfmodus zu kommen”, sagt er. Und, wenn alles gut geht, will er im November beim European Open in Rom sein internationales Comeback geben. Hegyi: “Nichts überstürzen, sondern langsam zurück kommen.” Übrigens: Seine kanadische Frau Allayah ist zu Stephan nach Österreich gezogen und in Feldkirchen dabei. “Sie hat früher auch mal Judo gemacht”, erzählt Hegyi.
Von den vier Wiener Titelträgern des Vorjahres in Eferding sind nur zwei dabei. Movli und Laura Kallinger (Judoring Wien), die bis 57 Kilo Favoritin ist, auch weil ihre stetige Rivalin Lisa Grabner (Wimpassing) in die 63er-Klasse wechselte. Hingegen fehlen Magda Krssakova, die kürzlich als Wiener Vertreterin in den ÖJV-Vorstand gewählt wurde, und Bernd Fasching (Galaxy), der noch immer an seiner Ellbogenverletzung laboriert. Trainer Thomas Haasmann hofft, dass der WM-Siebente (bis 81 Kilo) von Abu Dhabi 2024 bis zum Bundesliga-Final Four Ende November in Gmunden fit und im Dezember für einen Trainingsaufenthalt in Japan bereit ist.
ESV Sanjindo Bischofshofen stellt mit 18 Judoka das größte Kontingent, darunter befindet sich auch 90-Kilo-Favorit Thomas Scharfetter. Je 14 Judoka bringen UJZ Mühlviertel und Allianz Kukla Galaxy Tigers auf die Matte. Die Wiener stellen mit der 15-jährigen Kiara Kain die jüngste Teilnehmerin, kaum älter ist ihr Klubkollege Lukas Angerer (Haasmann: “Es wäre schön, wenn er über 100 Kilo vielleicht Dritter wird”). Auch der älteste Teilnehmer dieser Titelkämpfe kommt aus Wien: Daniel Vujicic von den Vienna Samurai ist aber auch erst 34 Jahre. Die Vorrunden beginnen um 9.30 Uhr, der Finalblock um 17 Uhr. “judo-vienna.at” ist live dabei und berichtet laufend vom Stand der Meisterschaft.
Sonntag (ab 10.30) folgen noch die Mixed-Staatsmeisterschaften – bei der Allgemeinen Klasse mit Galaxy und Samurai, bei den Unter-16-Jährigen mit der Kampfgemeinschaft Galaxy/Klosterneuburg.
Foto: So kennen wir Stephan HEGYI (blauer Judogi) von früher: spektakulär, erfolgreich! Jetzt feiert der Wiener sein Matten-Comeback - @IJF / Marina Mayorova