@IJF / Tamara Kulumbegashvili

Sensationelles Gold für Elena Dengg (ESV Sanjindo) bei der Junioren-WM in Duschanbe! Die 20-Jährige aus Bischofshofen gewann mit fünf Siegen, vier davon mit Ippon, die Klasse bis 70 Kilo. Nur im Finale gegen die Schweizerin April Lynn Fohoud entschied ein Waza-ari (im Golden Score nach fast acht Minuten Netto-Kampfzeit) zugunsten von Elena, die schon ihre sechs Nachwuchs-Medaille in vier Jahren und die erste in Gold holte. Wiener Judoka sind bei dieser Unter-21-WM keine am Start.

Dengg hatte auf die Junioren-EM in Tallinn (EST) Anfang September verzichtet, um ihre Bänderverletzung im linken Knie auskurieren zu können. Jetzt, einen Monat später, holte die 20-jährige Salzburgerin ausgerechnet gegen die frischgebackene Europameisterin ihren ersten Titel. Im direkten Duell mit der Schweizerin steht es nun 4:0, im Vorjahr hatte sich Elena gegen Fohoud sowohl bei der Junioren-EM als auch bei der Junioren-WM im Kampf um Bronze durchgesetzt. „Ich wusste, dass ich gegen sie aktiver sein muss, sie liegt mir. Aber es war ein richtig harter Kampf. Ich konnte heuer wegen Verletzungen kaum Wettkämpfe bestreiten. Umso schöner ist dieser Titel. Ich hatte Freudentränen in den Augen während der Siegerehrung, das erste Mal die österreichische Hymne zu hören, war sehr speziell,“ strahlte die Salzburgerin.

„Unglaublich, was für eine Leistung, erst recht, wenn man bedenkt, wie viele Verletzungen Elena im abgelaufenen Jahr hatte. Einmal war’s das Knie, dann die Rippe oder der Daumen. Sie hat sich diese Goldmedaille mehr als verdient. Herausragend ist ihr starker Griffkampf, aber entscheidend wohl die unglaubliche mentale Stärke. In dieser Form kann sie selbst einer Weltklasse-Athletin wie Michaela Polleres gefährlich werden“, lobte ÖJV-Headcoach Yvonne Snir-Bönisch. „Einfach unfassbar, wie viele O-uchi-garis sie heute angebracht hat. Es war ein Feuerwerk an Würfen, Elena ist die verdiente Siegerin. Ich bin unglaublich stolz auf sie“, meinte Nationaltrainer Jaromir Jezek. Es ist die erste Junioren-WM-Goldmedaille für Österreich seit 13 Jahren (Bernadette Graf, Kapstadt 2011). Detail am Rande: Für Junioren-WM-Gold gibt’s auch für die allgemeine Klasse 700 Weltranglisten-Punkte. Damit sollte Dengg in die Top-40 des IJF-Rankings rutschen.

Nach drei Tagen der Junioren-WM in der tadschikischen Hauptstadt (531 Judoka aus 67 Nationen) führt Japan (6/4/1) die Medaillenwertung überlegen vor China (1/2/0) und Frankreich (1//0/1) an. Dahinter kommt auf Rang 4 schon Österreich, das neben Denggs Gold auch noch einen siebenten Platz von Lisa Tretnjak (SU Noricum Leibnitz/bis 63 Kilo) am Vortag gegeben.

Foto: Das entscheidende Waza-ari im finalen Golden Score - Elena DENGG (weißer Judogi) ist Junioren-Weltmeisterin! - @IJF / Tamara Kulumbegashvili