@EJU / Kostadin Andonov

Die Wienerin Laura Kallinger (Judoring) hat beim European Open in Prag im “kleinen Finale” der Klasse bis 57 Kilo Bronze geholt. Die 22-Jährige, als Nummer 3 gesetzt, musste sich nach zwei Vorrundensiegen nur im Semifinale Lou Lemire (FRA) im Golden Score geschlagen geben. Im Kampf um ihren zweiten Podestplatz 2024 bezwang sie mit Lola Berthet eine weitere Französin. Magamed Borchashvilli (Allianz Kukla Galaxy Tigers) blieb in der Klasse bis 81 Kilo mit einem Sieg und einer Niederlage, wie auch die übrigen ÖJV-Athleten, unplatziert.

Kallinger startete mit einem Waza-ari-Sieg über die Britin Lanina Solley und bezwang im Viertelfinale Anastasia Chyzhevsky (UKR) mit einem Armhebel im Golden Score. Im Semifinale ging es ohne Wertung und mit 2:2 Shidos in den Golden Score, in dem Laura einige gute Ansätze zeigte. Aber nach 3:16 Minuten der Extratime wurde sie von Lemire (die später Zweite wurde) Waza-ari (Seoi Nage) geworfen. Damit stand die Wienerin im Kampf um Bronze, in dem Laura von Beginn an die aktivere Judoka war. Es ging aber in den Golden Score, in dem Kallinger nach 1:29 Minuten das entscheidende Waza-ari (Beintechnik – Ko-Uchi-Makikomi) gelang! Für die Architekturstudentin war es heuer der zweite Podestplatz bei den Eiopean Open nach Györ im Februar, auch beim Turnier in Madrid im Juni hat sie als Fünfte angeschrieben.

Borchashvilli besiegte zum Auftakt Randell Paastel (EST) nach 3:07 Minuten durch Waza-ari awasete Ippon (Kuzure Kesa gatame – Festhalter), musste sich aber im Achtelfinale dem späteren Zweiten Mo Van Dun (NED) mit Ippon geschlagen geben und schied aus. Schon am Samstag hatte der Steirer Marcus Auer (JC Premstätten) bis 66 Kilo Bronze geholt. Zwei andere, zuletzt durchaus erfolgreiche Wiener Judoka fehlen in Prag: Jacqueline Springer (Vienna Samurai / bis 48 kg) ist erkrankt, Bernd Fasching (Galaxy / bis 81 Kilo) ist verletzt.

Frankreich (6/4/6) war mit Abstand die erfolgreichste der 32 teilnehmenden Nationen (338 Judoka) vor Deutschland (2/0/3) und den Niederlanden (1/3/4). Fünf weitere Nationen (AZE, CAN, ISR, ITA, UKR) stellten je einen weiteren Klassensieger. Mit den beiden Bronzemedaillen durch Auer und Kallinger landete das dezimierte ÖJV-Team, dem auch der erkrankte Salzburger Thomas Scharfetter (bis 90 Kilo) fehlte, auf dem 12. Platz.

Foto: Die Wienerin Laura KALLINGER (blauer Judogi) in ihrem Semifinalkampf - @EJU / Kostadin Andonov