Magda Krssakova

In unserem heutigen Beitrag in der Rubrik “Menschen im Judo” beschäftigen wir uns mit einer aufstrebenden Judoka aus Wien – mit Magdalena Krssakova. Die 23-Jährige vom JC Sirvan sprang beim ersten Turnier des neuen Jahres, dem Grand Prix in Tunis, als Dritte in der Klasse bis 63 Kilo aufs Podest. Am Wochenende reist Magdalena für zwei Monate nach Japan, um sich dort gezielt auf die EM Ende April in Tel Aviv vorbereiten zu können. Lesen Sie alles über Magdas Stärken und Schwächen, ihre Träume und Ziele und über ihren Heimtrainer Amjad Kamiryan in unserer Serie – Menschen im Judo – heute:

MagdalenaKrssakova
Geboren:3. März 1994 in Bratislava – 23 Jahre
Gewichtsklasse:bis 63 Kilo
Aktuelles IJF-Ranking:Platz 11
Verein:JC Sirvan, Wien
Trainer:Amjad Karimyan
Größte
Erfolge:
Siegerin Grand Prix Tiflis 2017, jeweils GP-Dritte Zagreb (2016), Hohhot (2017) und Tunis (2018), EM-Dritte Juniorinnen 2013, EM-Dritte Kadetten 2010, Staatsmeisterin 2015 in Klagenfurt, Wiener Judo-Sportlerin des Jahres 2017.

Ein Bündel an Ehrgeiz und Energie

Magdalena KRSSAKOVA ist eine aufstrebene Judo-Kämpferin aus Wien, die nur ein großes Ziel hat: die Olympia-Qualifikation für 2020 in Tokio. Als Nummer 11 im aktuellen IJF-Ranking würde sie schon heute die olympische Norm erfüllen, obwohl die Qualifikation noch gar nicht begonnen hat. Magda hat nur ein Problem: Bei Olympia darf pro Gewichtsklasse nur ein Judoka pro Land antreten – und momentan ist in diesem Ranking Kathrin UNTERWURZACHER als Fünfte noch sechs Plätze vor ihr. Die Tirolerin ist aber verletzt und fällt für Monate aus. “Die am Ende der Qualifikation im Frühjahr 2020 bessere der beiden soll nach Tokio reisen und im Olympiaturnier kämpfen”, sagt ihr Trainer Amjad KAMIRYAN, der Magda seit vielen Jahren betreut.

Rivalität im eigenen Lager als “Push-Mittel” zum Erfolg? Bei Magdalena Krssakova nicht notwendig. Sie selbst sieht ihren Ehrgeiz als eine der großen Stärken. “Ich will immer un überall gewinnen. Um jeden Preis. Leider geht das aber nicht immer”, sagt Magda. Bei der WM 2017 in Budapest hätte sie Olympiasiegerin und Weltmeisterin Tina TRSTENJAK aus Slowenien fast auf der Schaufel gehabt und hat doch verloren. Erst in Runde 3. Bei ihrer ersten WM. “Sie ist ein Bündel von Ehrgeiz und Energie”, urteilt Trauiner Kamiryan über seinen Schützling. Das ist aber auch manchmal das Problem. Sie ist ungeduldig, will vielleicht im Moment zu viel”, so Amjad, der Magda oft bremsen muss. “Mir ist lieber, sie verbessert sich von Schritt zu Schritt”, behauptet der gebürtige Iraner.

Doch die Zeit drängt. Zuerst muss Krssakova ihre eigene Team-Kollegin Unterwurzacher im Ranking überholen. Und dann muss sie ihre Position erfolgreich verteidigen, denn nur eine der beiden darf zu Olympia. “Das wird sicher ein heißes Duell. Ich glaube, Magda hat das Zeug dazu, es zu schaffen”, ist Kamiryan optimistisch. Die 23-Jährige selbst will damit noch nicht verrückt machen lassen. “Ich schaue jetzt von Turnier zu Turnier und will mich immer verbessern.” Drum geht´s nach ihrem ersten Podestplatz 2018 in Tunis gleich zum zweimonatigen Training nach Japan. Wo sie sich vor allem am Boden verbessern will, da gäbe es noch genug Potenzial. Und um vielleicht schon im April Edelmetall zu holen. “Auch wenn die EM noch nicht zur Olympia-Quali zählt – eine Medaille wäre natürlich ein Traum.”

Der weit größere Traum soll zwei Jahre später in Tokio in Erfüllung gehen – bei Olympia. “Wenn ich es schaffe, dann kämpfe ich dort auch um eine Medaille”, schwärmt Magdalena. Die dann als erst zweite Frau seit der unvergessenen Caudia Heill olympisches Edelmetall nach Österreich holen würde.

Aber bis dahin liegt noch ein langer und intensiver Weg. Doch mit dem Ehrgeiz und der Energie, die Magda in jedem Turnier zeigt, könnten all ihre Träume wahr werden … J.L.