Am Freitag erfolgt in der Budapester Laszlo Papp-Halle mit dem Grand Slam der Restart der IJF-World Tour. Mit zwölf ÖJV-Judoka, von denen sechs Wien stellt, aber nicht mit allen, die beim ersten Turnier seit dem weltweiten Lock Down angemeldet wurden. So manchem Judoka könnte COVID-19 bei der Rückkehr auf die Matte bei strengsten Sicherheits- und Gesundheitsauflagen ein unüberwindbares Hindernis sein. Ein ganz Prominenter hat schon abgesagt …

Freitag geht es mit den leichten Gewichtsklassen los. Aus ÖJV-Sicht ist nur Sabrina Filzmoser bis 57 kg an der Reihe. Doch auch die Teilnahme der 40-jährigen Welserin, die am Sonntag in Oberwart ihren 14. Staatsmeistertitel holte, ist noch nicht ganz fix. Nicht wegen Corona, sondern wegen ihres Ende August erlittenen Kreuzbandrisses im rechten Knie. “Ich schaue von Tag zu Tag”, sagt “Sabsi”, die heute mit dem ÖJV-Team nach Budapest gereist ist. “In Oberwart hat das Knie schon gut gehalten, natürlich bin ich da noch etwas vorsichtig. Aber ich will beim Grand Slam auf die Matte steigen”, hofft die zweifache Europameisterin. Filzmoser ist nicht gesetzt, dafür aber drei andere. Neben der WM-Fünften von 2019, Michaela Polleres (Bild oben @Oliver Sellner) aus Wimpassing (bis 70 kg) ist auch Magda Krssakova (JC Sirvan / bis 63 Kilo) als Nummer 5 in ihrer Gewichtsklasse gesetzt. Und bei den Männern Stephan Hegyi (SC Hakoah / über 100 Kilo) als Siebenter – der Wiener könnte aber noch einen Platz nach vorne rutschen, weil Olympiasieger und Weltmeister Lukas Krpalek (Tch) in Budapest nicht dabei sein wird.

Neben Krssakova und Hegyi werden aus Wiener Sicht in Budapest noch Mathias Czizsek (bis 73 kg), Christopher Wagner (bis 81), Marko Bubanja und Johannes Pacher (beide bis 90 kg / alle Volksbank Galaxy Tigers) um Weltranglistenpunkte kämpfen. Bubanja hatte ja in Oberwart bis 100 Kilo gekämpft und wich so seinem Klubkollegen “Jo” Pacher aus, der sich im 90-Kilo-Finale dem normal bis 81 Kilo kämpfenden Welser Shamil Borchashvili geschlagen geben musste. Aber in einem seiner Kämpfe den wohl schönsten Ippon der beiden Wettkampftage geworfen hat.

Zwar sind 459 Judoka aus 69 Ländern für die Rückkehr in die World Tour gemeldet, aber es fehlen Judoka aus Ländern wie Japan, Korea, China und auch Deutschland, ebenso wie die Schwergewichts-Ikone Teddy Riner aus Frankreich. Die Franzosen entsenden vor allem bei den Frauen aber ein starkes Team. Italien bringt Olympiasieger und Weltmeister Fabio Basile an die Donau, Slowenien schickt seinen Star Tina Trstenjak, die Russen reisen mit insgesamt 26 Judoka, darunter Hegyis ewigem Rivalen Inal Tasojew, an. Und die Ukraine hat die zweifache Weltmeisterin Daria Bilodid genannt. Man darf aber gespannt sein, wer dann wirklich auf den Matten in der Laszlo Papp-Halle stehen wird.

Zeitplan Grand Slam Budapest – Vorrunden 11 Uhr, Finalblock jeweils 17 Uhr

Freitag: Frauen bis 48, bis 52, bis 57 kg (Filzmoser), Männer bis 60 und 66 kg. – Samstag (Vorrunden schon ab 10.30): Frauen bis 63 (Krssakova), bis 70 (Polleres), Männer bis 73 (Czizsek, Lukas REITER / Wimpassing) und bis 81 (Wagner, Borchashvili). – Sonntag: Frauen bis und über 78 Kilo bzw. Männer bis 90 (Bubanja, Pacher), bis 100 kg (Aaron FARA/Wimpassing) und über 100 Kilo (Hegyi, Daniel ALLERSTORFER / Mühlviertel). – Livestream: www.ippon.tv oder über www.ijf.org