Montag um exakt 23 Uhr ließ der Judo-Weltverband IJF die Katze aus dem Sack – ALLE Turniere der World Tour bis Ende April wurden wegen des Corona-Virus abgesagt. Das betrifft schon diese Woche den Grand Slam in Ekaterinenburg sowie später die Grand Prix´s in Tiflis und Antalya. Aus diesem Grunde wurde am Dienstag von der IJF die Olympia-Qualifikation, die mit dem Masters Ende Mai in Doha geendet hätte, bis 30. Juni 2020, also drei Wochen vor dem am 25. Juli geplanten Beginn der Spiele in Tokio, verlängert.

Jetzt stellt die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus auch die IJF vor ungeahnte Probleme. Nachdem schon am vergangenen Wochenende der Grand Prix in Rabat (Marokko) abgesagt worden war, hatte man die Nennfrist für den ab Freitag geplanten Grand Slam im russischen Ekaterinenburg zunächst bis Donnerstag verlängert. Am Montag beriet das Exekutivkomitee des Weltverbandes und sagte ALLE Veranstaltungen der IJF bis 30. April 2020 ab. Damit ist erst – hoffentlich – die EM in Prag von 1. bis 3. Mai 2020 der nächste große Judo-Event.

“Angesichts der unvorhergesehen Situation und wegen der Chancengleichheit für alle Judoka im Hinblick auf die Olympia-Qualifikation sieht sich die IJF leider gezwungen, alle ihre Veranstaltungen bis 30. April abzusagen. Das geschieht, weil uns die Gesundheit und Sicherheit unserer Athleten sehr wichtig ist”, heißt es in der Aussendung der IJF, die weitere Schritte für die nächsten Tage ankündigt.

Am Dienstag teilte die IJF in einer weiteren Aussendung mit, dass das Ende der Qualifikation für die Olympischen Spiele bis 30. Juni 2020 verlängert wurde. Ursprünglich wäre die Deadline am 31. Mai mit dem Masters in Doha gewesen. Nun kommt der Grand Slam in Budapest (12. bis 14. Juni) und – falls sich die Lage in China bis dahin schon beruhigt hat – der Grand Prix in Hohhot (26. bis 28. Juni) noch in die Qualifikation hinein. Was mit den abgesagten Turnieren in Ekaterinenburg, Tiflis und Antalya geschieht, ist weiter unklar. Sie dürften aber ersatzlos gestrichen werden.

Zudem hat die IJF am Dienstag alle Kontinental-Meisterschaftaften bis 30. April abgesagt. Da die EM in Prag erst am 1. Mai beginnen soll, besteht Hoffnung, dass die europäischen Titelkämpfe wie geplant in der O2-Arena stattfinden können. Betroffen von den Maßnahmen der IJF sind auch alle Nachwuchsbewerbe. So wurden alle Unter-18 und Unter-21-Turniere bis Ende April untersagt.